Was unternimmt Europa zur Förderung von e-Invoicing?

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Was unternimmt Europa zur Förderung von e-Invoicing?

Seit 2005 betreibt Europa ein sehr umfangreiches Maßnahmenprogramm zur Unterstützung von e-Invoicing.

Dieses Maßnahmenprogramm steht im Einklang mit der europäischen Binnenmarktpolitik, insbesondere dem digitalen Binnenmarkt

e-Invoicing und allgemeines e-Procurement bieten Möglichkeiten zu erheblichen Effizienzsteigerungen bei der öffentlichen Auftragsvergabe. Es erlaubt nicht nur eine Automatisierung administrativer Aufgaben, sondern dürfte auchden Markt erweitern und den Wettbewerb zwischen den Wirtschaftsakteuren verbessern. Das Ergebnis?  Bessere Einkaufskonditionen für öffentliche Auftraggeber.

Alles begann 2007

In jenem Jahr setzt die Kommission im Anschluss an Vorarbeiten eine Gruppe von europäischen Experten für e-Invoicing ein: die Expert Group on e-Invoicing. Ihre Aufgabe? Untersuchung der verschiedenen Aspekte dieses Themas und Formulierung von Empfehlungen zur Verbreitung auf europäischer Ebene.

Auf Grundlage des 2009 veröffentlichten Berichts dieser Gruppe und nach öffentlicher Beratung veröffentlicht die Kommission Ende 2010 die Mitteilung 712, „Nutzung der Vorteile der elektronischen Rechnungsstellung für Europa“ (Reaping the benefits of electronic invoicing for Europe). Sie beziffert die Effizienzgewinne einer europaweiten Verbreitung von e-Invoicing mit 240 Milliarden € in 6 Jahren. Sie beleuchtet auch die Problematik der Fragmentierung von e-Invoicing-Lösungen.

Das europäische e-Invoicing-Forum

Zu diesem Zeitpunkt tritt EMSFeI, das European Multi-Stakeholders Forum on e Invoicing, auf den Plan. Im Anschluss an diese Mitteilung gegründet, hat es die Aufgabe, Ratschläge und Empfehlungen für ein besseres europäisches Vorgehen im Bereich e-Invoicing zu formulieren.

Die wichtigste Empfehlung lautet, von europäischen öffentlichen Auftraggebern zu verlangen, die elektronische Rechnung in einem auf europäischer Ebene definierten Standardformat zu empfangen. Dies führte später zu der Richtlinie 2014/55/EU und der Schaffung der Europäischen Norm als gemeinsamer Nenner auf europäischer Ebene.

Die EMSFeI wurde für 3 Jahre eingerichtet und sein Bestehen zweimal verlängert. Sein drittes Mandat läuft im Oktober 2020 aus.

Peppol

2008 startet Europa eine Reihe von umfangreichen Pilotprojekten im Rahmen der digitalen Agenda für Europa 2020. Dazu gehört Peppol, Pan-European Public Procurement On-Line.

3 Jahre lang arbeiteten 11 Länder und zahlreiche private Akteure gemeinsam an der Definition eines Rahmens zur Überwindung der Hindernisse für die allgemeine Verbreitung des öffentlichen e-Procurement und an der Prüfung ihrer Machbarkeit im Rahmen eines Pilotprojekts.

Seit 2012 wird dieses Governance-Modell europaweit eingesetzt und sogar in außereuropäischen Märkten wie Singapur, Australien und Neuseeland angewandt.

Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über PEPPOL.

Die Richtlinie 2014/55 und die Europäische Norm

2014 wird die Richtlinie 2014/55 verabschiedet. Sie setzt eine der wichtigsten Empfehlungen des EMSFeI um: Den Empfang und die Verarbeitung elektronischer Rechnungen entsprechend der Europäischen Norm für öffentliche Auftraggeber in Europa verbindlich zu machen. Sie erteilt auch den Auftrag zur Definition dieser Norm.

Der Wortlaut der Norm wird im Juli 2017 abschließend festgelegt. Ihre Bezeichnung erscheint am 17. Oktober 2017 im Amtsblatt der EU. Die Inkraftsetzung der Verpflichtung wird für den 17. April 2019, also 18 Monate später, festgelegt.

Das CEF-Programm  

Das von der Europäischen Kommission verwaltete Programm "Connecting Europe Facility (CEF)" bietet Unterstützung für die Aufnahme von Bausteinen, die für den digitalen Binnenmarkt entscheidend sind. Der Bereich "eInvoicing" bietet nützliche Informationen und Dienstleistungen zur Unterstützung der Einführung der europäischen Norm für die elektronische Rechnungsstellung. Dazu gehört eine strukturierte Darstellung der einzelnen Länder, einschließlich der belgischen Länderseite 

Den Weg für KMU ebnen

Die Verpflichtung öffentlicher Auftraggeber in der Lage zu sein, gemäß der Europäischen Norm strukturierte elektronische Rechnungen zu empfangen und zu verarbeiten, steigert das Marktpotenzial von e-Invoicing erheblich.

Sie ebnet KMU den Weg zur Entwicklung von e-Invoicing-Lösungen, da sie bei der Einführung von e-Invoicing auf dieselben Hindernisse stießen wie die Behörden. Um mehr über diese Hindernisse zu erfahren, lesen Sie den Artikel „Wer ist von e-Invoicing betroffen?.

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